Die Geschichte des Kipperhofs

1723
1853
1987
2000

Geschichte des Kipperhofs

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Die ältesten Hinweise über die Ursprünge des Kipperhof-Gebäudes liefern Karten aus dem 18. Jahrhundert (z.B. aus dem Jahre 1723), welche im Stadtarchiv von Otterberg sowie dem Bistumsarchiv zu Speyer lagern. Den Lagerbüchern kann erstmals 1736 eine Eigentümerschaft des heutigen Grundstücks zugeordnet werden: Jacob Kipper (mitunter auch Kipfert geschrieben) und Georg Andes. In späteren Generationen brachte die Familie Kipper einen Gemeindediener (Adjunkt), sogar einen Bürgermeister (Karl Kipper, 1814 und 1815) und mehrere Gemeinderäte (Vater Johannes Kipper und Sohn Daniel Kipper, 1838) hervor.

1853 wanderte die gesamte Familie Kipper nach Nord-Amerika aus. Seit diesem Jahr bewohnten viele Generationen der Familie Schermer/Schwarz das
bäuerliche Anwesen, bis sie es 1987 an die Ortsgemeinde Otterbach verkauften. Die letzte Eigentümerin der Familie, Frau Schermer, verheiratet mit Herrn Schwarz, wohnt noch heute nahe dem „Kipperhof“.

Dieser Name wurde in einem Bürgerentscheid aus vielen Vorschlägen ausgewählt. Nach 3 Jahren der Planung und Restauration wurde ein „Restaurant und Café Kipperhof“ im September 1991 eröffnet. Im
Jahre 2000 wurde der Kipperhof an Herrn Spiegelmacher verkauft, welcher seitdem in dem Anwesen wohnt und das Restaurant umfangreich neu gestaltet hat.

Das original erhaltene Haupthaus war ein sogenanntes Langhaus, eine für diese Region typische Architektur bäuerlicher Anwesen in jenen Zeiten: im vorderen Bereich waren in zwei Stockwerken die Zimmer der Bauernfamilie, möglicherweise auch von Knecht und Magd, im hinteren Teil der Kuh- oder Schweinestall. Das Gebäude überstand die Jahrhunderte, darunter 1793 die Schlacht um Morlautern, ohne größere Brände. Im 19. Jahrhundert wurde das Anwesen L-förmig erweitert mit einer kleinen Brennerei, einer Scheune und 4 Gewölbekellern für Kartoffeln oder Rummeln. Ein Garten und Felder waren direkt um das Gebäude herum angeordnet. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war im Vordergebäude eine kleine Gaststube eingerichtet, worauf eine Durchreiche zur angrenzenden Küche hinweist. Seit 1987 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Die Art des Fachwerks und die speziellen, in mehreren Radien gekrümmten Gewölbe sind regionale Zeitzeugen des 17. und 18. Jahrhunderts. Bis 1991 wurde das Gebäude vollständig restauriert unter Erhaltung möglichst vieler Gebäudebestandteile (Keller, Fachwerk, Tür- und Fenstereinfassungen, Viehtränken). Die alte Scheune wurde für die neue Zweckbestimmung (Restaurant auf 3 Etagen) rekonstruiert, und zwar unter Verwendung original alter Fachwerkteile einer uralten Scheune aus der Landauer Gegend. Seit dem Jahr 2000 wird das Gebäude vollständig renoviert und stetig verfeinert.